Logopädische Therapie für Erwachsene

In meiner Arbeit begegne ich vielen erwachsenen Patienten mit unterschiedlichen Sprech-, Sprach-, Stimm- und Schluckstörungen. Sobald Ihr Arzt oder Facharzt eine Heilmittelverordnung mit der entsprechenden Diagnose ausstellt, kann ich mit der Therapie beginnen und die Methoden individuell auf Ihre Bedürfnisse abstimmen.

Individuelle Betreuung

Anhand dieser Diagnose beginne ich mit Ihnen die sprachtherapeutische Behandlung und entwickle ein individuelles Konzept, das genau auf Ihre Bedürfnisse zugeschnitten ist. In meiner Praxis behandle ich alle gängigen Störungsbilder. Wenn Sie weitere Fragen haben, beantworte ich diese gerne auch telefonisch.

Was sind die Vorteile der Therapie?

Bessere Artikulation
und Sprachfluss

Ausspracheübungen helfen Erwachsenen, die Artikulation von Lauten zu verbessern, was die Verständlichkeit in der alltäglichen Kommunikation erhöht. Regelmäßige logopädische Sitzungen unterstützen den Sprachfluss und ermöglichen es, eingefahrene Artikulationsfehler zu beseitigen.

Mehr
Selbstvertrauen

Sichtbare Fortschritte in Aussprache und Kommunikation führen zu mehr Selbstvertrauen in privaten und beruflichen Situationen. Durch die Verbesserung der sprachlichen Fähigkeiten fällt es leichter, an Gesprächen, Präsentationen oder gesellschaftlichen Treffen teilzunehmen.

Verbesserung
der Atemmuster

Atemübungen unter Anleitung eines Logopäden fördern die richtige Zwerchfellatmung und helfen, die Gewohnheit der Mundatmung zu reduzieren. Dies verbessert die Belüftung der Lunge, unterstützt die Gesundheit des Atmungssystems und erhöht den Sprechkomfort.

Therapiebereiche

Aphasie

Eine Aphasie ist eine erworbene Sprachstörung, die durch eine Schädigung des Gehirns entsteht – häufig nach einem Schlaganfall oder einer Hirnverletzung. Sie betrifft nicht nur einzelne Aspekte, sondern alle Ebenen der Sprache: Laute (Phonologie), Wortschatz (Lexikon), Bedeutung (Semantik) und Satzbau (Syntax).

Sowohl das Verstehen als auch das Sprechen können beeinträchtigt sein. Betroffen ist das gesprochene Wort ebenso wie das Lesen und Schreiben. Je nach Schweregrad reicht das Spektrum von leichten Verständnisschwierigkeiten bis hin zum nahezu vollständigen Verlust sprachlicher Fähigkeiten.

Eine Aphasie tritt meist plötzlich auf und verändert das Leben grundlegend. Für Betroffene bedeutet das: Kommunikation im Alltag, im Beruf und im sozialen Umfeld wird erschwert oder bricht vollständig weg. Auch Angehörige stehen vor einer großen Herausforderung.

Eines muss klar sein: Aphasie ist kein Zeichen von mangelnder Intelligenz. Sie beruht auf einer Schädigung der sprachlichen Verarbeitung im Gehirn – nicht auf den Fähigkeiten oder dem Charakter der betroffenen Person.

Die logopädische Therapie schafft Wege zurück in die Kommunikation und unterstützt dabei, Sprachfähigkeiten wieder aufzubauen und zu stabilisieren.

Eine Artikulationsstörung bedeutet, dass Laute nicht korrekt gebildet werden. Das betrifft einzelne Laute (z. B. /s/ oder /sch/) ebenso wie Lautverbindungen in Silben oder Wörtern.

Manche Erwachsene haben diese Störung seit der Kindheit – häufig bei Fehlbildungen der S-Laute (Sigmatismen). Eine Artikulationsstörung kann aber auch später im Leben erworben werden. Ursachen sind zum Beispiel Hörstörungen, Schlaganfälle, unfallbedingte Hirnverletzungen oder chronische Erkrankungen wie Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Chorea Huntington oder Multiple Sklerose (MS).

Sprechstörungen infolge neurologischer Erkrankungen zeigen sich meist als Sprechapraxien oder Dysarthrien.

Die logopädische Therapie unterstützt dabei, eine deutlichere Artikulation zu entwickeln und die Verständlichkeit im Alltag nachhaltig zu verbessern.

Stottern bei Jugendlichen und Erwachsenen unterscheidet sich deutlich von den normalen Unflüssigkeiten im kindlichen Spracherwerb. Der entscheidende Unterschied: Es besteht bereits ein Bewusstsein für das Stottern. Dieses Bewusstsein beeinflusst in der Regel das gesamte Sprech- und Kommunikationsverhalten – oft auch das soziale Miteinander.

Stottern ist ein vielschichtiges Phänomen. Gefühle, Gedanken, körperliche Reaktionen und die soziale Rolle wirken zusammen und prägen die Symptomatik.

Die logopädische Therapie verfolgt ein klares Ziel: Das Sprechen soll erleichtert werden, die Flüssigkeit verbessert. Gleichzeitig geht es darum, Grundlagen für eine entspannte, gelassene und spontane Kommunikation zu schaffen.

Die logopädische Unterstützung hilft, Sicherheit im Sprechen zurückzugewinnen und die kommunikative Teilhabe zu stärken.

Poltern zeigt sich in einem schnellen und/oder unregelmäßig schwankenden Sprechtempo. Dabei kommt es zu Auslassungen, Verschmelzungen und Veränderungen in der Artikulation von Lauten, Silben, Wörtern und ganzen Phrasen.

Das Ergebnis: Das Sprechen wird schwer verständlich, mitunter sogar zeitweise unverständlich. Auffällig ist zudem die Prosodie – also der Sprachrhythmus und die Melodie des Sprechens.

Sehr häufig treten zusätzlich Unflüssigkeiten auf, zum Beispiel Wiederholungen von Silben, Wörtern oder Satzteilen sowie lockere Lautwiederholungen.

Die logopädische Therapie setzt hier an, um das Sprechtempo zu regulieren, die Verständlichkeit zu erhöhen und die Kommunikationssicherheit zu fördern.

Die Sprechapraxie ist eine Störung der Planung von Sprechbewegungen. Betroffen sind vor allem die Artikulation, die Sprechmelodie und der Sprechrhythmus.

Typisch sind lautliche Abweichungen oder Entstellungen von Lauten, zum Beispiel eine übermäßig behauchte Aussprache des /t/. Häufig treten auch Ersetzungen oder Vertauschungen von Lauten auf, oft in Mischungen verschiedener Fehlerarten. Besonders der Anfang von Wörtern oder Silben ist betroffen, und nicht selten gehen diese Schwierigkeiten mit Suchbewegungen der Artikulationsorgane (Lippen, Zunge, Kiefer) einher. Auffällig ist zudem, dass Fehler bei Wiederholungen variieren können und Selbstkorrekturen nicht zwingend zu einer Verbesserung führen.

Auch die Sprechgeschwindigkeit ist häufig vermindert. Vokale werden gedehnt, viele Betroffene sprechen in einer silbischen Weise. Fehler bei der Wortbetonung treten ebenfalls auf, etwa durch falsche oder übermäßig deutliche Betonung einzelner Silben.

Da das Sprachverständnis unbeeinträchtigt bleibt, sind die Betroffenen in besonderem Maße von ihrem gestörten Sprechen frustriert. Das anstrengende Sprechen führt häufig zu mimischen Mitbewegungen, gepresster Stimme und Anspannungen der Hals- und Gesichtsmuskulatur.

Die logopädische Therapie bietet gezielte Strategien, um die Sprechmotorik zu verbessern und eine effektivere, weniger anstrengende Kommunikation zu ermöglichen.

Stimmstörungen bei Erwachsenen zeigen sich durch anhaltende Heiserkeit (ohne akuten Infekt), eine eingeschränkte Belastbarkeit der Stimme, Schmerzen oder ein Fremdkörpergefühl im Kehlkopf.

Die Ursachen können funktionell oder organisch sein. Funktionelle Störungen entstehen häufig durch eine hohe Stimmbelastung, etwa in Sprecher- und Lehrerberufen. Organische Ursachen sind beispielsweise eine Stimmbandlähmung infolge von Infekten oder anderen Erkrankungen.

Eine Stimmstörung ist mehr als ein lästiges Symptom – sie kann die Kommunikationsfähigkeit im Alltag und Beruf erheblich beeinträchtigen. Eine gezielte logopädische Therapie hilft, die Stimme zu entlasten, zu kräftigen und die stimmliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen.

Die logopädische Therapie entlastet die Stimme, kräftigt sie und hilft, die stimmliche Leistungsfähigkeit wiederherzustellen.

Schluckstörungen (Dysphagien) bei Erwachsenen treten häufig im Zusammenhang mit neurologischen Erkrankungen auf, zum Beispiel bei Multipler Sklerose oder nach einem Schlaganfall. Auch Alterungsprozesse, operative Eingriffe oder Unfallfolgen können zu Problemen beim Schlucken führen.

Die Belastung für Betroffene ist groß: Die Nahrungsaufnahme gelingt oft nur unter großen Anstrengungen. Viele verschlucken sich regelmäßig, weil sie die Nahrung nicht mehr ausreichend zerkleinern können oder weil das Gefühl für Reste im Mund nachlässt.

Die Symptome sind vielfältig und hängen von der jeweiligen Ursache ab. Klar ist jedoch: Schluckstörungen sind nicht harmlos. Sie können zu Fehl- oder Mangelernährung führen und dadurch lebensbedrohlich werden. Akute Gefahr entsteht, wenn Nahrungsreste in die Luftröhre gelangen und die Atmung blockieren.

Die logopädische Therapie verbessert das Schlucken, reduziert Risiken und sichert die Ernährung sowie Lebensqualität.

Komplexe Störungen

Dysarthrie

Unter einer Dysarthrie versteht man eine erworbene neurogene Sprechstörung, die durch eine Schädigung des zentralen oder peripheren Nervensystems entsteht. Betroffen sind die Steuerung und Ausführung von Sprechbewegungen.

Das bedeutet: Sprechmotorik, Sprechmelodie, Sprechrhythmus, Stimme und Atmung können in unterschiedlichem Ausmaß beeinträchtigt sein. Die schwerste Form ist die Anarthrie – in diesem Fall können Betroffene keine Laute mehr bilden und sind für ihre Umgebung nicht verständlich.

Der Begriff Dysarthrophonie wird häufig gleichbedeutend mit Dysarthrie verwendet. Wörtlich bedeutet er, dass sowohl die Artikulation (Aussprache) als auch die Phonation (Stimme) betroffen sind.

Wichtig ist: Menschen mit Dysarthrie haben keine Sprachstörung. Sie können normal verstehen, lesen und schreiben. Allerdings können Dysarthrien zusammen mit einer Aphasie auftreten. In diesem Fall sind zusätzlich auch das Sprachverständnis und die Sprachproduktion beeinträchtigt.

Die logopädische Therapie hilft, die Sprechmotorik zu stabilisieren, die Verständlichkeit zu erhöhen und so die aktive Teilhabe am sozialen und beruflichen Leben zu sichern.

Eine Hörstörung wird oft erst spät bemerkt, da ein Hörverlust in der Regel schleichend verläuft. Häufig setzt zunächst ein Ohrsausen (Tinnitus) ein oder das Hören verschlechtert sich zeitweise. Deutlich erkennbar ist dies daran, dass Betroffene sich zunehmend anstrengen müssen, um Sprache zu verstehen.

Taubheit – also starke Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit – kann angeboren oder erworben sein. Bei einer durch Lärmbelastung bedingten Schädigung verschlechtert sich das Hören Schritt für Schritt: Zuerst gehen die hohen Töne verloren (z. B. Vogelgezwitscher), anschließend die Wahrnehmung stimmloser Konsonanten wie /p/ oder /t/, dann stimmhafter Laute wie /b/ oder /d/. Am Ende können selbst Vokale nicht mehr unterschieden werden.

Bei dauerhafter Lärmeinwirkung entsteht eine Lärmschwerhörigkeit, die im fortgeschrittenen Stadium dazu führt, dass Menschen Sprache nicht mehr verstehen und nicht mehr am Gespräch teilnehmen können. Die Folge ist oft eine gesellschaftliche Isolation.

Zur Einteilung gilt:

  • leichte Hörstörung: unter 30 dB Hörverlust

  • mittlere Hörstörung: 30–60 dB Hörverlust

  • hochgradige Hörstörung: über 60 dB Hörverlust

Bei Kindern gelten bereits Hörverluste über 20 dB im Hauptsprachbereich (250–4000 Hz) als relevant, da sie die Sprachentwicklung erheblich beeinträchtigen können.

Die logopädische Therapie unterstützt hörbeeinträchtigte Menschen dabei, Sprache gezielt wahrzunehmen und Kommunikationsstrategien zu entwickeln.

Autismus wurde lange Zeit als typische Störung des Kindesalters betrachtet. Heute ist klar: Autismus betrifft Menschen in jedem Lebensalter. Diese veränderte Sichtweise spiegelt sich auch institutionell wider. So benannte sich der frühere Bundesverband „Hilfe für das autistische Kind“ im Jahr 2005 um in „autismus Deutschland – Bundesverband zur Förderung von Menschen mit Autismus“.

Der Verband ist bundesweit vertreten, mit Anlaufstellen in allen Bundesländern und großen Städten. Kontaktdaten, Fachinformationen sowie Hinweise zu Erscheinungsbild, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten finden sich direkt auf der Website: www.autismus.de.

Die logopädische Therapie kann Menschen im Autismus-Spektrum darin unterstützen, Kommunikationsfähigkeiten zu entwickeln, zu erweitern und besser im Alltag zu nutzen.

Unter einer neuro-degenerativen Erkrankung versteht man eine langsam fortschreitende Schädigung des Nervensystems, bei der Nervenzellen nach und nach abgebaut werden. Solche Erkrankungen können auch erblich bedingt sein.

Zu den bekanntesten Krankheitsbildern zählen die Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), die Multiple Sklerose (MS), Chorea Huntington und Morbus Parkinson.

Die Auswirkungen betreffen häufig das Sprechen und die Stimme. Artikulation, Sprechrhythmus und stimmliche Belastbarkeit können je nach Krankheitsverlauf in unterschiedlichem Ausmaß eingeschränkt sein.

Die logopädische Therapie hilft, vorhandene Ressourcen zu erhalten, Kommunikationsfähigkeit zu sichern und die Lebensqualität zu verbessern.

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